Was ist Infrarotwärme?

Inhaltsverzeichnis

Was genau ist Infrarotstrahlung?

Infrarotstrahlung ist eine Form elektromagnetischer Energie, deren Wellenlängen zwischen etwa 780 Nanometern und 1 Millimeter liegen. Sie befindet sich im Spektrum direkt jenseits des sichtbaren Lichts und noch vor der sogenannten Terahertzstrahlung. Diese Energieform kommt in modernen Infrarot-Natursteinheizungen zum Einsatz und entspricht einer natürlichen Art der Wärmeerzeugung.

Anders als herkömmliche Heizsysteme, die über Luftzirkulation (Konvektion) arbeiten, erwärmen Infrarotstrahlen direkt feste Körper wie Wände, Möbel und Menschen – ähnlich wie Sonnenstrahlen, die man sofort auf der Haut spürt. Das sorgt für eine schnelle, gezielte und besonders behagliche Wärme. Gleichzeitig bleibt die Luftbewegung im Raum minimal, was vor allem für Allergiker und empfindliche Personen ein echter Vorteil ist – keine Staubaufwirbelung, kein trockener Hals.

Welche Arten von Infrarotstrahlung gibt es?

Infrarotstrahlung lässt sich in drei Typen unterteilen – jeweils mit unterschiedlicher Wellenlänge und Anwendung:

A-Strahlung (kurzwellig)

  • Wellenlänge: 780–1400 nm

  • Einsatzorte: Außenbereiche wie Wintergärten, Terrassen, Gastronomie

  • Vorteile: Sofortige Wärme, unempfindlich gegen Wind, punktgenaue Wirkung

  • Typische Geräte: Infrarotstrahler für draußen und drinnen

B-Strahlung (mittelwellig)

  • Wellenlänge: 1400–3000 nm

  • Nachteile: Wenig effizient im Außenbereich, kaum Vorteile gegenüber A oder C

  • Verwendung: Selten sinnvoll – meist nur mit Wärmeverlust

C-Strahlung (langwellig)

  • Wellenlänge: 3000 nm–1 mm

  • Einsatzorte: Wohnräume, Schlafzimmer, Büros, Hotels, Tierhaltung

  • Vorteile: Niedriger Energieaufwand, angenehme Wärme, unsichtbar

  • Typische Geräte: Natursteinheizungen, Glasheizungen, Spiegelheizkörper

Ist langwellige Infrarot-C-Strahlung gesundheitlich bedenklich?

Infrarotstrahlung ist ein natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts – und genau wie die Sonne erwärmt sie Objekte, ohne die Luft stark aufzuheizen. Wir sehen diese Strahlen nicht, spüren sie aber als wohltuende Wärme auf der Haut.

Während kurzwelligere IR-A-Strahlung eine hohe Energie überträgt, ist der langwellige C-Bereich deutlich sanfter – und genau dieser Bereich wird in modernen Infrarotheizungen eingesetzt. Es gibt keinerlei Hinweise auf schädliche Wirkungen durch IR-C-Strahlung. Im Gegenteil: Sie kommt sogar in medizinischen Anwendungen zum Einsatz, etwa in Wärmetherapien oder Infrarotkabinen.

Wie wirkt Infrarot-C-Strahlung auf den Körper?

Die Wärmestrahlung trifft direkt auf Körper und Gegenstände – nicht auf die Luft. Dadurch fühlt sich der Raum schnell angenehm warm an, obwohl die Lufttemperatur niedriger ist als bei herkömmlicher Heiztechnik. Das erinnert an den Effekt eines warmen Sommerabends auf einer aufgeheizten Terrasse.

Diese Art der Wärme reduziert den Energieverbrauch, da meist schon 1–1,5 °C weniger Raumtemperatur genügen, um denselben Komfort zu erreichen. Darüber hinaus laden sich Wände und Möbel mit Wärme auf und geben diese sanft an den Raum zurück. Das sorgt für ein stabiles, angenehmes Raumklima – ideal auch für Arbeitsplätze, an denen Konzentration und Wohlbefinden gefragt sind.

Strahlungswärme vs. Konvektionswärme – der Unterschied

Strahlungswärme und Konvektionswärme sind zwei verschiedene Mechanismen der Wärmeübertragung. Beide spielen eine wichtige Rolle in unserem täglichen Leben, aber sie funktionieren auf unterschiedliche Weise. Eine treffende Visualisierung für Konvektionswärme im Wohnzimmer lautet: „Warmer Kopf und kalte Füße.“ Die nachfolgenden Illustrationen verdeutlichen die unterschiedliche Ausbreitung der Wärme im Raum.
Strahlungswärme
Konvektionswärme

Strahlungswärme

  • Wirkt direkt auf feste Körper und Oberflächen

  • Funktioniert auch ohne Luftzirkulation

  • Verbreitet sich in alle Richtungen mit Lichtgeschwindigkeit

  • Beispiel: Wärme eines Lagerfeuers

Konvektionswärme

  • Funktioniert über erwärmte Luft, die zirkuliert

  • Erfordert ein Trägermedium (Luft oder Wasser)

  • Führt häufig zu Temperaturunterschieden im Raum (z. B. warme Decke, kalte Füße)

  • Beispiel: Klassischer Heizkörper

Einfluss auf Oberflächen:

Bei Strahlungswärme werden Oberflächen direkt erwärmt – ohne Umweg über die Raumluft. Konvektionswärme hingegen muss erst die Luft auf Temperatur bringen, die dann wiederum die Oberflächen beeinflusst. Das kann zu einem trägeren Wärmegefühl führen.

Fazit

Langwellige Infrarot-C-Strahlung ist eine moderne, gesunde und energieeffiziente Form der Infrarotwärme. Sie schafft ein angenehmes Raumklima, ohne Luft zu bewegen oder Staub aufzuwirbeln – und das auf natürliche Weise, vergleichbar mit Sonnenwärme. Für Wohnräume, Gewerbe, medizinische Einrichtungen und überall dort, wo Komfort und Effizienz gefragt sind, bietet sich diese Technik als zukunftsfähige Alternative zur klassischen Konvektionsheizung an.